Volatile Anästhetika, wie bspw. Sevofluran, bergen im OP-Betrieb mehrere Risiken. Zum einen ist das OP-Personal den entweichenden Gasen ausgesetzt. Zum anderen erfordert entweichendes Narkosegas ein kontinuierliches Nachjustieren der Narkosegasmenge für die Ein- und Ausleitung sowie die Dauer der Narkose und führt zu einem höheren Verbrauch mit entsprechenden Mehrkosten. Zusätzlich sind inhalative Anästhetika für bis zu 35% der Treibhausgasemissionen einer Klinik verantwortlich[1] und stellen damit einen nicht zu unterschätzenden Umweltfaktor dar. Zeit also für Kliniken und Anästhesisten zu handeln und den Verbrauch volatiler Anästhetika einzuschränken.
Automatische Gaskontrolle optimiert den Frischgasflow
Die innovative Software in den Flow-Narkosegeräten von Getinge optimiert den Frischgasflow (FGF) kontinuierlich und erhält so das angeforderte Gasgemisch zuverlässig mit minimalem Anästhesiegasabfall. Mit seinen einfachen Voreinstellungen ermöglichen die Narkosegeräte der Flow-Familyneben der Festlegung des angestrebten Zielsauerstoffs auch die Einstellung der endtidalen Narkosegaskonzentration und der erforderlichen Geschwindigkeit. Diese Innovation zeichnet sich durch höchste Präzision kombiniert mit verbessertem Komfort und erhöhter Sicherheit für die Patienten aus.
Besserer Komfort, mehr Patientensicherheit und erhebliche Einsparung von Narkosegas
Der Software-Einsatz im Narkosegerät ist ein Beispiel dafür, dass Kosteneffizienz, Patientenkomfort und Klimaneutralität nicht im Widerspruch zueinanderstehen müssen. Im Gegenteil: Der Einsatz des Flow-i-Narkosegerätes kann zum Beispiel, wie eine aktuelle Studie zeigt, mit einer Sevofluran-Einsparung von bis zu 58% einhergehen.[2]
Nicht nur die auf den Zustand der Patienten optimierte Verabreichung des Narkosemittels oder die Einstellung auf den Zeitpunkt der chirurgischen Inzision minimiert die Risiken von Über- und Unterdosierung. Auch das Risiko einer Hypoxie kann dadurch gesenkt werden, dass eine einzige FIO2-Zielwerteinstellung die Sauerstoffabgabe durch den gesamten Anästhesieprozess kontrolliert – und das unabhängig von der gewählten Narkosegasgeschwindigkeit. Mit Hilfe einer einzigartigen endtidalen Atemgasanalyse (EtAA)-Geschwindigkeitskontroll- und Prognose-Funktion wird Ärzten die Echtzeit bis zum enditalen Ziel angezeigt. Dadurch können die Narkosemittel effizienter abgegeben werden, was den Narkosemittelbedarf im Allgemeinen senkt und zur Kosteneinsparung führt.
Durch den Narkosegeräten der Flow-Family mit AGC kann nicht nur der Narkosemittelverbrauch an sich gesenkt werden. Es reduziert auch den FGF. In der Folge werden die Emissionen durch Anästhetika und damit auch der ökologische Fußabdruck der Kliniken minimiert. Mikael Petrini, Global Clinical Application Specialist bei Getinge, bringt es auf den Punkt: „Die AGC ist sicher, kosteneffizient und praktisch. Sie wurde für eine bessere Prognose und Kontrolle der Narkosegasmenge während der Einleitung und der Ausleitung der Narkose entwickelt. Einfache Voreinstellungen sorgen für hohe Präzision, verbesserten Komfort und erhöhte Sicherheit. Mit einem minimalen Narkosemittelverbrauch können Krankenhäuser Kosten sparen und ihren ökologischen Fußabdruck verringern.“
Erfolgreiches Softwareupgrade im Belfast City Hospital: Return on invest in weniger als einem Jahr
Welchen Erfolg ein Softwareupgrade von Narkosegeräten bereithält, zeigt die Studie des Belfast City Hospitals: Eine mit AGC durchgeführte Anästhesie kann den Verbrauch von Sevofluran und Desfluran bis zu 42% reduzieren. Die Vergleichsstudie wurde an einer Maschine mit AGC und vier Maschinen ohne AGC über einen Zeitraum von drei Wochen durchgeführt. Insgesamt wurden 111 allgemeine Anästhesiefälle untersucht und die Daten zum Wirkstoffverbrauch nach jedem Fall abgefragt.
Die Kosteneinsparungen sprechen für sich: Auf Grundlage der Studie rechnet das Belfast City Hospital mit jährlichen Einsparungen von insgesamt 30.394 € für seine sieben Anästhesiegeräte, womit der return on invest in bereits weniger als einem Jahr erreicht würde. „42 % weniger flüchtige Substanzen mit AGC! Dies ermöglicht eine erhebliche Kosteneinsparung zusätzlich zu mehreren klinischen Vorteilen", resümiert Dr. John Strange, Belfast City Hospital.
Kosten sparen und die Umwelt schonen – Reduzierung von Narkosegasen unterstützt das Klimaziel des Weltärztebundes
Die Reduzierung von Narkosegasen entspricht dem Klimaziel des Weltärztebundes. Mit seiner Resolution im November 2019 erkennt er den ökologischen Fußabdruck des globalen Gesundheitssektors an und rief den Klimanotstand aus. Für ein nachhaltiges Gesundheitssystem fordert er Klimaneutralität bis 2030. Anästhesisten könnten ihren Beitrag u.a. dadurch leisten, indem Sevofluran nur als Low-Flow-Narkose genutzt würde.[3] Die Narkosegeräte der Flow-Family unterstützen Sie bei der Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks Ihrer Klinik.