Integrierte OP-Systeme: Mit digitaler Unterstützung zum effizienten OP
Die Arbeitsbedingungen im OP eines ambulanten Operationszentrums (AOZ) sind angesichts der Vielzahl an Geräten, stetig wachsender Datenmengen und der umfangreichen Dokumentationspflicht anspruchsvoll. Integrierte OP-Systeme sind die Lösung. Erfahren Sie mehr darüber, wie dies in der Praxis aussehen kann und warum integrierte OP-Systeme auch im ambulanten Bereich eine lohnende Investition darstellen!
Die steigende Anzahl medizinischer Geräte und zunehmende Datenvolumina stellen im ambulanten OP eine Herausforderung dar. Monitore sind oft ungünstig platziert, die Bedienung der Geräte zeitaufwändig und die Arbeitsbedingungen unergonomisch. Eine fehlende zentrale Lösung beeinträchtigt Arbeitsabläufe und Kommunikation. Daten sind an verschiedenen Orten und in unterschiedlichen Formaten gespeichert, und es wird immer schwieriger, auf diese Daten zuzugreifen oder sie zu verwalten. Die Übersicht über relevante Patienteninformationen fehlt und die Aufmerksamkeit wird vom Patienten weggelenkt. Integrierte OP-Systeme schaffen Abhilfe.
Was sind integrierte OP-Systeme?
Ein integriertes OP-System fungiert als zentrale Einheit zur Koordination aller Geräte, digitalen Medien, Datenquellen und der entsprechenden Daten im Operationssaal. Dies ermöglicht eine zentrale Verwaltung und Steuerung des gesamten OPs. Das medizinische Fachpersonal kann das System bequem über Touchdisplays bedienen.
Darüber hinaus beinhaltet dieses Konzept auch die ergonomische und sichere Platzierung der Geräte. Typischerweise wird ein Hauptmonitor platzsparend an der Wand angebracht sowie weitere Satellitenmonitore, die sich direkt im Blickfeld des Chirurgen befinden sollen, mithilfe von Tragarmen an der Decke befestigt.
Mehr Fokus, weniger Ablenkung
Im OP eines ambulanten Operationszentrums müssen verschiedene Fachdisziplinen bedient werden, obwohl nur begrenzter Platz zur Verfügung steht. Eine Vielzahl von medizinischen Geräten ist erforderlich, deren Kabel gefährliche Hindernisse darstellen. Außerdem sind Bildschirme meist nicht optimal im Sichtfeld positioniert und Operateur*innen müssen oft über mehrere Stunden auf nur einen Monitor schauen. Das ist nicht nur ergonomisch nachteilig, sondern auch ineffizient, denn besonders im ambulanten OP müssen im Laufe des Tages Setups dynamisch an die wechselnden Eingriffsformen angepasst werden.
In einem digitalisierten OP sind alle Geräte wie Endoskope, Mikroskope oder Raumkameras eingebunden und alle Datenquellen erscheinen auf dem Hauptmonitor. Da auch alle Displays vernetzt sind, lässt sich jede auf dem Hauptmonitor angezeigte Information auf die anderen Satellitenmonitore weiterleiten.
Auf diese Weise können Operateur*innen individuelle Setups für spezielle Operationen mit einer Vielzahl optimal positionierter Bildschirme aufrufen und unter ergonomischen Arbeitsbedingungen sowie bei bester Sicht arbeiten. Besonders relevant ist dies beispielsweise im Bereich der Endoskopie, da Operateur*innen nun ohne ständige Kopfbewegungen operieren können. Auch Umgebungsparameter wie Temperatur, Beleuchtung und Musik können einfach und unkompliziert verändert werden.
Ein weiterer großer Vorteil ist die Reduktion gefährlicher Kabel durch den Einsatz von Neutrik Dosen und Medienkonvertern. Das erhöht die Sicherheit und minimiert das Risiko von Infektionen und Verletzungen.
Medizinische Fachkräfte können sich nun endlich ganz auf die Patient*innen konzentrieren, anstatt Zeit mit der Bedienung von Geräten zu vergeuden.
Daten werden einfacher verfügbar
Der Zugang zu relevanten Patientendaten und Informationen ist in der Praxis eingeschränkt. Die Gründe dafür sind fehlende Interoperabilität, das Fehlen eines einheitlichen Systems und die Tatsache, dass jede Technologie über eine eigene Schnittstelle oder Hardware zur Datenanzeige verfügt. Dies erschwert es, einen klaren Überblick über alle Daten zu behalten und lenkt vom Patienten ab.
Im digitalisierten OP ist die Software ins Krankenhausinformationssystem integriert. Das bedeutet, dass alle erforderlichen Informationen für chirurgische Eingriffe in einem einzigen System zusammengeführt sind. Wo zuvor viel Zeit für die Suche aufgewendet werden musste, können Daten nun schnell und einfach abgerufen werden, auch außerhalb des OPs.
Durch die Einbindung sämtlicher Videoquellen auf allen Bildschirmen im OP sind Patientendaten und multimediale Inhalte immer verfügbar und können auf jedem Bildschirm angezeigt werden.
Manuelle Dokumentation entfällt
Die umfangreiche Dokumentationspflicht im OP erfordert bisher manuelles Datenhandling, was Zeit und Ressourcen bindet. Häufig müssen Bilder, Videos und Dokumente zunächst auf USB-Sticks gespeichert und die Daten dann manuell eingegeben werden.
Im digitalisierten OP werden Patientendaten sowie Bild- und Videodaten automatisch gespeichert und stehen revisionssicher für spätere Überprüfungen oder als Dokumentation jederzeit zur Verfügung. Dadurch wird die bisherige manuelle Dokumentation auf Papier vollständig ersetzt. Auch die früher manuell durchgeführte Benennung und Archivierung von Bildern erfolgt nun vollautomatisch.
Durch die weitgehende Beseitigung manueller Dateneingaben wird auch eine potenzielle Fehlerquelle eliminiert.
Besser kommunizieren
Die Echtzeit-Kommunikation über Tools wie Teams oder Zoom ermöglicht eine nahtlose Interaktion mit anderen OP-Räumen oder externen Kollegen weltweit. Videos können an beliebige Standorte gesendet oder gestreamt werden. Dies erleichtert nicht nur die Zusammenarbeit, sondern fördert auch den Wissensaustausch zugunsten der Patientenversorgung.
Schlussendlich fördert die Schaffung einer modernen und angenehmen Arbeitsumgebung mithilfe neuer Technologien die Zufriedenheit des OP-Personals, verbessert das Arbeitsklima und die Attraktivität für dringend gesucht Fachkräfte.
Unser Fazit
Abschließend lässt sich sagen, dass integrierte OP-Systeme einen entscheidenden Beitrag zu einem effizienteren und besser organisierten ambulanten OP leisten. Sie erleichtern nicht nur den Zugang zu relevanten Patientendaten und Informationen, sondern optimieren auch die Arbeitsabläufe im OP erheblich. Durch die zentrale Verwaltung und Steuerung sämtlicher Geräte und Daten wird die Arbeitsumgebung nicht nur moderner, sondern auch sicherer und ergonomischer gestaltet. Dies ermöglicht es dem medizinischen Fachpersonal, sich voll und ganz auf die Patientenversorgung zu konzentrieren, anstatt Zeit mit administrativen Aufgaben oder der Bedienung von Geräten zu vergeuden. Darüber hinaus fördern integrierte OP-Systeme eine verbesserte Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Teammitgliedern, sowohl innerhalb des OPs als auch mit externen Kollegen.
Diese Fortschritte tragen dazu bei, die Qualität der medizinischen Versorgung in einem ambulanten Operationszentrum zu verbessern und letztendlich das Wohlergehen der Patient*innen und Mitarbeiter*innen zu fördern.