Parameter des erweiterten hämodynamischen Monitorings: ELWI
Extravaskulärer Lungenwasserindex (ELWI)
Ein Lungenödem ist die Ansammlung von Flüssigkeit im Interstitium des Lungengewebes bzw. in den Alveolen. Dies führt zu einem gestörten Gasaustausch und kann sogar Lungenversagen zur Folge haben. Das Ausmaß des Lungenödems kann bettseitig problemlos durch die Bestimmung des extravaskulären Lungenwasserindex (ELWI) quantifiziert werden. Die üblichen klinischen Anzeichen für ein Lungenödem (Verschattungen auf dem Röntgen-Thorax, niedriger Oxygenierungsindex, verminderte Compliance der Lunge) sind unspezifisch und häufig erst in einem Stadium zuverlässig, in dem das Lungenödem bereits fortgeschritten ist. In der Intensivmedizin wird ein Röntgen-Thorax häufig zur Einschätzung eines Lungenödems bei Risikopatienten eingesetzt. Die Aussagekraft einer solchen Aufnahme ist häufig nicht eindeutig, da der Röntgen-Thorax nur ein schwarz-weißes Dichtebild liefert, das alle Bestandteile des Thorax wie Luft, Blutvolumen, Pleuraerguss, Knochen, Muskeln, Lungengewebe, Fett, Hautödem und Lungenödem abbildet.[1]
ELWI = 21 ml/kg
Schweres Lungenödem
ELWI = 14 ml/kg
Moderates Lungenödem
ELWI = 8 ml/kg
Kein Lungenödem
Ein erweiterter therapeutischer Ansatz unter Verwendung des extravaskulären Lungenwassers bietet einen systematischen Weg für Behandlungsoptionen. Das extravaskuläre Lungenwasser wird auf das idealisierte Körpergewicht in kg indiziert und als extravaskulärer Lungenwasserindex (ELWI) dargestellt. Durch die Indizierung auf das idealisierte Körpergewicht (PBW) der Patientin/des Patienten wird eine Unterschätzung des Lungenwassers, insbesondere bei adipösen Patientinnen und Patienten, vermieden.