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5 Faktoren des sicheren Materialtransfers in BSL-3- und BSL-4-Einrichtungen

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Factors for Safe Material Transfer in BSL-3 and BSL-4 Facilities
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5 Faktoren des sicheren Materialtransfers in BSL-3- und BSL-4-Einrichtungen

Die jüngsten Vorfälle in einigen der renommiertesten BSL-3- und BSL-4-Einrichtungen der Welt unterstreichen die Tatsache, dass Kontamination bei Nichteinhaltung entsprechender Protokolle gefährliche Folgen haben kann.

Zwischenfälle bei Transfers

Im Jahr 2014 verzeichneten die U.S. Centers for Disease Control and Prevention (CDC; Zentren für Krankheitskontrolle und -prävention) eine Reihe von Zwischenfällen, die zur höchsten jemals verzeichneten Zwischenfallquote der Organisation führten. Innerhalb von nur zwei Monaten wurden drei Vorfälle mit einer Biosicherheitsgefährdung gemeldet. Mitarbeiter von drei CDC-Labors waren potenziell lebenden Anthrax-Bakterien (Bacillus anthracis), während eines routinemäßigen Transports von Anthrax-Proben zu Forschungszwecken aus einer BSL-3-Einrichtung in zwei BSL-2-Einrichtungen, ausgesetzt. Im Vorfallsbericht der CDC wird davon ausgegangen, dass die Proben in der BSL-3-Einrichtung nicht vollständig deaktiviert worden waren. Dies stellte ein Problem dar, da die BSL-2-Einrichtungen nicht für den Umgang mit lebenden Anthrax-Bakterien ausgestattet waren. Es wurde ein Moratorium für den Transfer von Infektionserregern von BSL-3- oder BSL-4-Labors der CDC in andere Einrichtungen verhängt, während dieser Vorfall und die Labor-Transferverfahren weiter untersucht wurden.

Die CDC versuchte sicherzustellen, dass keine weiteren Verletzungen des Containments möglich waren, indem sie neue Sicherheitsprotokolle einführte und Mitarbeiter nachschulte. Nach der Anthrax-Krise schienen die Protokolle gut zu funktionieren, bis nur wenige Monate später, im Dezember 2014, ein ähnlicher Vorfall in einem BSL-4-Labor mit dem Ebola-Erreger auftrat. Eine Probe, von der man annahm, dass sie ein lebendes Virus enthielt, wurde versehentlich in ein Labor mit niedrigeren Biosicherheitsstandards gebracht. Der Mitarbeiter, der die Probe handhabte, musste 21 Tage lang auf Anzeichen des Ebola-Virus überwacht werden, bevor er zu seinen normalen Tätigkeiten zurückkehren konnte. Auch wenn sich letztlich herausgestellt hat, dass die Probe kein Lebendvirus enthielt, war dieser Vorfall auf ungenügende Fortbildungsmaßnahmen zurückzuführen und hätte zu einem katastrophalen Ausbruch führen können.

Risikobewertung in Betriebsabläufen

Bei einem der Anthrax-Zwischenfälle der CDC trugen Mitarbeiter beim Umgang mit den potenziell lebenden Strängen keine angemessene persönliche Schutzausrüstung (PSA), obwohl das Standardprotokoll des Labors das Tragen von PSA vorschreibt. Mängel bei der Mitarbeiterschulung und sonstige Risikofaktoren müssen identifiziert und behoben werden, um zukünftigen Vorfällen vorzubeugen. Regelmäßige Risikoanalysen in Einrichtungen können bei der Identifizierung von Verfahren und Prozessen helfen, die zur Gefährdung durch beziehungsweise Freisetzung von potenziellen Krankheitserregern führen könnten. Auf dieser Grundlage können dann die einzuleitenden Korrekturmaßnahmen bestimmt werden.

Um solche Zwischenfälle zu verhindern, sollten alle Labors fünf Faktoren berücksichtigen, die für sichere Transfers von entscheidender Bedeutung sind.

1. Wartung

Unsachgemäße Wartung war eine Hauptursache für den Anthrax-Zwischenfall bei der CDC. Sterilisatoren dienen als Hauptverteidigungslinie gegen Kreuzkontamination zwischen Containment-Bereichen. Wenn sie nicht ordnungsgemäß gewartet werden, könnten zu transportierende Proben möglicherweise nicht vollständig dekontaminiert werden. Im Fall des Anthrax-Transfers der CDC wurden die lebenden Anthrax-Stränge durch einen unsachgemäß gewarteten Sterilisator nur teilweise dekontaminiert und anschließend zur Weitergabe an andere Einrichtungen freigegeben. Diese Vorfälle hätten mit einem ordnungsgemäßen Plan zur vorbeugenden Wartung der Anlage vermieden werden können.

2. Sachgemäßes Abwassermanagement

Durch ungenügende Wartung werden nicht nur Mitarbeiter in Gefahr gebracht, sondern möglicherweise auch die Umgebung belastet. Falls der Sterilisator nicht sachgemäß gewartet wird, wird Abwasser möglicherweise nicht effektiv dekontaminiert, was zu einer Unterbrechung des Containments führen kann. Durch Testen und Warten von Sterilisatoren und Abwassersystemen kann sichergestellt werden, dass das gesamte Abwasser aus dem Sterilisator sachgemäß dekontaminiert wurde und sicher abgeleitet werden kann.

3. Integrität der Containment-Barriere

Auch Containment-Barrieren müssen kontinuierlich gewartet und getestet werden, um Undichtigkeiten an Transferstellen zu verhindern. Die meisten Einrichtungen führen tägliche Dichtigkeitsprüfungen durch. Damit eine Containment-Barriere jedoch dauerhaft dicht ist, muss sie in die Einrichtungsstruktur integriert sein. Sterilisatoren mit Durchreichekonfigurationen verfügen über leckdichte Containment-Barrieren, die in das Design integriert sind. Damit wird die Konformität mit Labor- und BSL-4-Anforderungen sichergestellt.

4. & 5. Die zwei Schlüsselfaktoren für sichere Transfers

Die beiden letzten und wichtigsten Faktoren für sichere Materialtransfers betreffen die Durchflusskontrolle und Prozessintegrität im Labor, hängen jedoch mit vielen weiteren Aspekten zusammen, die für die Senkung der Anzahl von Laborzwischenfällen entscheidend sind. Erfahren Sie, wie Sie die Anzahl von Zwischenfällen verringern können. Laden Sie unser White Paper „Best Practices for Improving Biosafety During Transfers“ (Bewährte Verfahren zur Verbesserung der Biosicherheit während Transfers) herunter und erfahren Sie mehr über Durchflusskontrolle, Prozessintegrität und andere wichtige Aspekte der Biosicherheitsoptimierung.

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